Lieber Patient, liebe Patientin, sehr geehrter Kollege, sehr geehrte Kollegin,

mit einer langjährigen Erfahrung im Bereich der Tumororthopädie bieten wir Ihnen – zusammen mit unseren Kollegen aus dem Westdeutschen Tumorzentrum – eine umfassende Expertise zur Behandlung und Beratung von Tumorerkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Unser Behandlungsspektrum haben wir Ihnen nachfolgend dargestellt, beraten Sie zu individuellen Fragen gerne bei einem Termin in unserer Sprechstunde.

Knochensarkome (u.a. Osteosarkome, Ewing-Sarkome, Chondrosarkome) treten im Bereich der Extremitäten und des Beckens auf und werden von uns operativ therapiert. Die Behandlung findet in der Regel in einem multidisziplinären Team aus Onkologen, Strahlentherapeuten und Tumororthopäden statt.
Die Rekonstruktion der Knochendefekte an den Extremitäten erfolgt sowohl mit modernen, modularen Tumorprothesen als auch mit biologischen Rekonstruktionstechniken (z.B. mittels eigenen Wadenbeins). Zudem finden für die Wiederherstellung der Defektstrecke – insbesondere bei sehr jungen Patienten – individuelle Implantatlösungen Anwendung.
Sarkome im Bereich des Beckens werden in der Regel mit einer Teilentfernung des Beckens chirurgisch therapiert. Die Rekonstruktion erfolgt in Abhängigkeit des Resektionsausmaßes sowie patientenindividuell biologisch (ohne Fremdmaterial) oder mittels tumorendoprothetischer Versorgung.
Bezüglich der jeweilig notwendigen Therapie beraten wir Sie umfassend und individuell vor der Operation.

Nachdem ein Tumor (mit Beteiligung des Knochens) entfernt worden ist, werden die entstandenen Defekte heute häufig mit einer Tumorprothese rekonstruiert. Bei Kindern liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit in der Verwendung sogenannter Wachstumsprothesen. Nach Abschluss der onkologischen Therapie kann durch diese Tumorprothesen die durch die Tumorresektion bedingte Beinlängendifferenz schonend und schrittweise ausgeglichen werden. Auch stehen bei gegebener Indikation (z.B. sehr junge Kinder, bei denen eine Standard-Prothese zu groß ist) individuell angefertigte Implantate nach entsprechender Planung zur Verfügung.
Trotz hervorragender Ergebnisse der Tumorprothetik sind Wechseloperationen z.B. aufgrund von Verschleißerscheinungen, einer Prothesenlockerung oder einer Infektion der Prothese nicht immer vermeidbar. Unsere Klinik verfügt über eine hervorragende Expertise bei Wechseloperationen von Tumorprothesen.

Es gibt verschiedene Arten von Weichteilsarkomen, die sich in ihrem Wachstumsverhalten und ihrer Wachstumsgeschwindigkeit unterscheiden. Seit Jahrzehnten genießt die Weichteilsarkomchirurgie des Sarkomzentrums des WTZ eine herausragende nationale und internationale Reputation. Bei ausgedehnten Weichteildefekten ermöglicht eine interdisziplinäre Zusammenarbeit unter anderem mit der Plastischen Chirurgie, auch fortgeschrittene Weichteilsarkome extremitätenerhaltend zu therapieren.
Additive Therapie, wie eine Strahlen- oder Chemotherapie können neben der Tumorresektion eines Weichteilsarkoms notwendig werden. Daher erfolgt – wie bei den meisten Tumorerkrankungen – die interdisziplinäre Fallbesprechung mit Onkologen, Strahlentherapeuten, Radiologen, Pathologen u.v.m. in einem gemeinsamen Tumorboard. Neben der Beratung zur operativen Therapie stellen wir notwendige Kontakte zu anderen Fachdisziplinen her.

Durch die lokale Therapie mit Wärme sowie lokaler medikamentöser Therapie bei der Isolierten Extremitäten Perfusion können ausgedehnte Tumorbefunde vor einer Tumorresektion behandelt werden mit dem Ziel der Tumorverkleinerung. Dadurch ist es in vielen Fällen möglich, extremitätenerhaltend zu operieren. Durch Herrn PD Dr. med. L. Podleska und Herrn Prof. Dr. med. G. Täger liegt am Sarkomzentrum Essen eine langjährige Expertise in diesem Bereich vor.

Sowohl in der Primärversorgung, insbesondere jedoch in der Rezidivtherapie von Weichteil- und Knochentumoren, entstehen z.T. große Weichteildefekte. Durch die Verwendung lokaler oder freier Muskel-/Hautlappenplastiken können diese Defekte suffizient versorgt werden. Die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen der Plastischen Chirurgie ermöglicht es uns auch komplizierteste Tumore und Defekte zu adressieren und somit für unsere Patienten ein optimales Rekonstruktionsergebnis zu erreichen. 

Hierzu gehören auch spezielle Amputationsverfahren, wie die so genannte Stumpfaufbauplastik oder die Umkehrplastik, welche einer aufwendigen Weichteilrekonstruktion bedürfen. Diese Verfahren finden sowohl in der Primärversorgung, als auch im Rahmen von notwendigen Revisionseingriffen, ihre Anwendung. Biologische Rekonstruktionen unter Verwendung von gefäßgestielten Fibulatransplantaten sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil der Versorgung von Knochentumoren und somit Teil unseres Behandlungsspektrums.

Gutartige (Benigne) Tumore des Knochens sind häufig und werden oft im Rahmen anderer Untersuchungen wie z.B. einer Röntgen- oder MRT-Untersuchung als Zufallsbefund entdeckt. Zu den gutartigen Tumoren des Knochens gehören unter anderem das Enchondrom, die aneurysmatische Knochenzyste oder ein Osteochondrom (Exostose). Nicht alle gutartigen Knochentumoren bedürfen einer operativen Therapie und oft ist ein konservatives (nicht-chirurgisches) Behandlungskonzept angezeigt. Wir beraten Sie in unserer Sprechstunde über Ihren Tumorbefund und ob eine operative oder konservative Therapie sinnvoll ist.

Es gibt zahlreiche Arten von gutartigen (benignen) weichteiligen Tumoren. Hierzu gehören fetthaltige Tumore (Lipome) sowie muskuläre Tumore (Leiomyome). Diese Tumore bestehen meist über einen längeren Zeitraum, wachsen kaum und sind oft asymptomatisch. Nicht jeder gutartige Weichteiltumor – wie zum Beispiel das Lipom – muss unbedingt entfernt werden. Wir beraten Sie daher gerne in unserer Sprechstunde über die möglichen chirurgischen und nicht-chirurgischen Behandlungsoptionen. 

Knochenmetastasen sind Tumorabsiedlungen einer anderen Krebserkrankung im Knochen. Das heißt, der Tumor ist nicht – wie ein Knochensarkom – im Knochen entstanden, sondern von seinem Ursprung in einem anderen Organ über die Blutbahn in den Knochen gelangt. Knochenmetastasen finden sich häufig bei Patienten mit Brust-Krebs (Mamma-Carcinom), Schilddrüsen-Krebs (Schilddrüsen-Carcinom), Nieren-Krebs (Nierenzell-Carcinom), Lungen-Krebs (Bronchial-Carcinom) oder beim Krebs der Vorsteherdrüse (Prostata-Carcinom).
Die Therapie der Metastasen ist meistens nicht – chirurgisch und eine Domäne der Onkologen und Strahlentherapeuten.
Gelegentlich, z.B. wenn es durch die Metastase zu einem Knochenbruch kommt oder dieser droht, sind chirurgische Therapieverfahren notwendig. 
Sollte aus Sicht Ihres behandelnden Arztes eine chirurgische Therapie notwendig sein, so beraten wir gerne in unserer Sprechstunde über möglich Therapieoptionen. Hierzu ist es wichtig, dass bei der Vorstellung aktuelle onkologische Befunde sowie eine aktuelle Bildgebung des betroffenen Körperabschnittes vorliegen. Gerne kann auch vorab eine Kontaktanfrage durch Ihren Arzt an uns erfolgen (siehe Für Zuweiser).

Oft ist bei einer Tumorresektion ein Extremitätenerhalt möglich. In manchen Fällen, z.B. wenn der Tumor sehr ausgedehnt ist und in wichtige Strukturen wie Gefäße oder Nerven hineinwächst, ist ein Extremitätenerhalt nicht immer möglich und eine Amputation notwendig. Auch ist eine Amputation – bei Patientenwunsch – eine Alternative zur extremitätenerhaltenden Operation mit aufwendiger Rekonstruktion.
Zum Spektrum der Amputationen gehören auch spezielle Amputationsverfahren, wie die so genannte Stumpfaufbauplastik oder die Umkehrplastik. Diese Verfahren benötigen einer aufwendigen Weichteilrekonstruktion. Diese Verfahren finden sowohl in der Primärversorgung, als auch im Rahmen von notwendigen Revisionseingriffen ihre Anwendung. 
Zusammen mit unseren Kooperationspartnern der Orthopädietechnik (siehe Weiterführende Informationen) stehen wir Ihnen neben der Beratung zur chirurgischen Therapie mit Informationen zu der späteren exoprothetischen Versorgung zur Verfügung.